Immer wieder wird Daniel Hopp gefragt, was an seinen Filmen eigentlich „echt“ sei und was gespielt. Dieser Frage, die etwas aus der Zeit gefallen scheint, könnte man andere, mitgemeinte, vielleicht eigentlich gemeinte Fragen an die Seite stellen: Sind die dokumentarisch wirkenden Aufnahmen extra für die Arbeit entstanden? Wurden die Darsteller:innen bezahlt? Haben die Darsteller:innen wirklich Sex oder möchten sie vielleicht wirklich Sex miteinander haben, ohne dass sie es tun? Entscheidend für diese Wiederbelebung der Frage nach dem, was übrig bleibt, wenn „alle Masken gefallen sind“, ist das Schuldigbleiben einer Antwort. Und doch bleibt unser Blick an etwas hängen, z. B. wenn die Kamera im Paradies immer wieder auf die Haut der Darsteller:innen heranzoomt, als suche sie eine Möglichkeit, auch hinter diese letzte Maske zu blicken.
— Christoph Sökler

Daniel Hopp is often asked what is actually “real” about his films and what is scripted or acting. This question, which seems to be a bit out of time, could be accompanied by other, perhaps actually meant questions: Were the documentary-looking shots made especially for the work? Were the performers paid? Do the performers really have sex or do they really want to have sex without doing it? Crucial to this revival of the question of what remains when “all masks have fallen” is the failure to find an answer. And yet our gaze gets caught on something, for example when the camera in Paradies repeatedly zooms in on the skin of the performers, as if it was looking for a way to look behind this last mask as well.
— Christoph Sökler